Pathogenese

Hidradenitis suppurativa (HS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haarfollikel, die insbesondere inverse Körperstellen wie Achselhöhlen, Leisten und die Anogenitalregion betrifft. Die genaue Pathogenese der HS ist noch nicht vollständig geklärt, es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren zu ihrer Entstehung beiträgt.


Die derzeit vorherrschende Theorie besagt, dass HS durch eine Wechselwirkung zwischen Androgenen, also männlichen Hormonen, die auch bei Frauen vorkommen, und den anaeroben Bakterien in den Haarfollikeln verursacht wird. Diese Wechselwirkung führt zur Verstopfung der Follikelgänge und zur Bildung von Mikrokomedonen, die sich im Verlauf entzünden und schließlich zu den für HS charakteristischen Knoten, Abszessen und Fisteln führen.


Studien haben gezeigt, dass die genetische Veranlagung bei der Entstehung von HS eine große Rolle spielt. So wurden bei Patienten mit HS genetische Mutationen in solchen Genen festgestellt, die an der Immunreaktion und Entzündungsvorgängen beteiligt sind. Auch hormonelle Ungleichgewichte, insbesondere im Zusammenhang mit einem Androgenüberschuss, werden mit der Entstehung von HS in Verbindung gebracht.


Trotz intensiver Forschungsbemühungen ist noch vieles über die Pathogenese der HS unbekannt. In den letzten Jahren wurden jedoch erhebliche Fortschritte im Verständnis der Krankheit erzielt, sodass nach und nach neue therapeutische Ansätze, wie z. B. Biologika, Einzug in die Therapie der HS halten. Der aktuell erfolgversprechendste Behandlungsansatz für HS ist multidisziplinär und umfasst häufig eine Kombination aus medikamentösen und chirurgischen Behandlungen sowie Lifestyle-Veränderungen.